Energieagentur Ebersberg - München

Klimaschutz im Landkreis München

Bereits im Jahr 2006 verabschiedete der Kreistag München eine Resolution mit dem Ziel, bis 2050 nur noch erneuerbare Energie einzusetzen. Dieses Ziel stellte sich damals noch als Vision dar. Heute wissen wir: Die Methoden und Techniken sind vorhanden, um unseren Energiebedarf vollständig mit dezentraler und erneuerbarer Energie zu decken. Es liegt allein an uns, dieses Ziel in die Tat umzusetzen.
 
Der Gedanke anzupacken und initiativ zu werden stand auch im Zentrum der Neuausrichtung der Klimaschutzbemühungen des Kreistags München im Jahr 2016, als er seine 29++ Klima. Energie. Initiative. ins Leben rief. Mit der neuen Initiative sollten die vielfältigen Anstrengungen und Aktionen der 29 Städte und Gemeinden im Landkreis eine bessere Sichtbarkeit erhalten und es sollten effiziente Strukturen, Kooperationen und Vernetzungsangebote geschaffen werden.
 
Die Bildung einer Energieagentur gemeinsam mit dem Landkreis Ebersberg, die Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring München-Land im Bereich der Klimabildung für Kinder und Jugendliche oder die Entwicklung eines digitalen Portals für den Klimaschutz im Landkreis München, dem Klimadialog, sind erfolgreiche Beispiele dieser Neuausrichtung.

Mit der 29++ Klima. Energie. Initiative. bündeln und koordinieren der Landkreis und seine kreisangehörigen Kommunen seitdem ihre Bemühungen zur Ausgestaltung einer klimafreundlichen Zukunft und machen die Vielfalt der Aktivitäten zum Klimaschutz im Landkreis sichtbar. Mehr zur 29++ Klima. Energie. Initiative. des Landkreises München erfahren Sie hier.

Die gemeinsame Klimaschutzerklärung des Landkreises München und seiner Städte und Gemeinden finden Sie hier

Windenergie im Landkreis München

Im dicht besiedelten und wirtschaftsstarken Landkreis München wurden vor der Einführung der bayerischen 10H-Abstandsregelung zu Wohngebäuden von einigen Kommunen immer wieder Konzentrationsflächenplanungen und konkrete Windenergieprojekte in Angriff genommen; aufgrund der vielfältigen Nutzungskonflikte und der unsicheren Ertragsprognosen in einem Schwachwindgebiet konnte bisher aber kein Projekt realisiert werden. 

Mit der Einführung der 10H-Regelung im Jahr 2014 kam das Thema Windenergie für die meisten Städte und Gemeinden im Landkreis München schlagartig zum Erliegen, da keine Flächen mehr zur Verfügung standen. Lediglich im südlichen Landkreis, im Bereich des Höhenkirchner und Hofoldinger Forsts, existieren Gemeindeflächen, die außerhalb der vorgeschriebenen Abstände zur Wohnbebauung liegen. Hier prüfen derzeit zwei interkommunale Arbeitsgemeinschaften, unterstützt jeweils von den Landkreisen, die Machbarkeit von insgesamt sieben Windenergieanlagen, die – sofern sich eine Realisierung als wirtschaftlich machbar und ökologisch vertretbar herausstellt –  als kommunale Bürgerbeteiligungsmodelle realisiert werden und damit in erster Linie den Bürgerinnen und Bürgern der Standortgemeinden zugutekommen sollen.

Seit dem Jahr 2018, als moderne Anlagentypen speziell für Schwachwindgebiete auf den Markt kamen, gewannen diese beiden Projekte wieder an Dynamik. Mit einer größeren Gesamthöhe, deutlich längeren Rotorflügeln und damit einer sehr viel größeren vom Wind überstrichenen Fläche, stehen diese Anlagen ihren Vorläufern an windexponierten Standorten bei der Windausbeute kaum noch nach. Nähere Informationen zu beiden Windenergieprojekten finden Sie unter www.windenergie-hofoldinger-forst.de und www.windenergie-hoehenkirchner-forst.de.
 
Auch in anderen Kommunen des Landkreises mehren sich derzeit die Anzeichen, dass frühere, zwischenzeitlich ad acta gelegte Planungen nun wieder aufgegriffen werden. Für die Versorgungssicherheit und den Erhalt von Arbeitsplätzen im Landkreis München stellen der Umbau der Energieversorgung und die damit verbundene, allmähliche Verlagerung von Erzeugungskapazitäten in den Norden Deutschlands (küstennahe und Offshore-Windenergie) eine große Herausforderung dar. Mittel- und langfristig wird sich die Verfügbarkeit von elektrischer Energie in den Energiepreisen widerspiegeln, was zu einer Abwanderung von Firmen führen könnte. 
 
Für den Wirtschaftsstandort der Ballungsregion München ist es deshalb von entscheidender Bedeutung, die vor Ort zur Verfügung stehenden Potenziale an erneuerbaren Energieträgern zu nutzen. Im Wesentlichen stehen hier Solarenergie, Geothermie und Windenergie zur Verfügung. Gerade im vielfach bereits städtisch geprägten Landkreis München mit einer extremen Flächenknappheit kann Windenergie einen deutlichen Anteil zur Energieversorgung beitragen. Eine moderne Windenergieanlage liefert immerhin in etwa den gleichen Stromertrag wie zwölf Photovoltaik-Freiflächenanlagen von jeweils 750 kWp zusammen. Der Endenergieverbrauch im Landkreis ist hoch. Im Jahr 2018 betrug er insgesamt 10.563 Gigawattstunden. Der erneuerbare Anteil machte hiervon gerade mal 11,7 Prozent aus. 
 
Zur Entwicklung der Treibhausgasemissionen gibt der Landkreis München in zweijährlichem Abstand einen THG-Bericht heraus. Die aktuellen Berichte finden Sie hier.